Energiesparfenster mit 3 Scheiben
Fenster sind ein vielfach unterschätztes Bauteil. Einerseits sollen sie Tageslicht in unsere Gebäude lassen und den Kontakt zur Außenwelt ermöglichen, andererseits sollen sie wärmedämmend, luftdicht und schallisolierend sein. Gerade ältere Fenster genügen diesen modernen Ansprüchen nicht. Häufig verursachen alte Fenster unnötig hohe Heizkosten und unangenehme Komforteinbußen wie Tauwasser und Zugluft. Energiesparfenster mit 3-Scheiben-Verglasung vermeiden Komforteinbußen und entlasten Ihren Geldbeutel. Durch Verringerung der Wärmeverluste um bis zu 90 % leisten sie zudem einen Beitrag zum Klimaschutz. Dank der Einsparungen rechnet sich der Aufpreis für die dritte Scheibe gegenüber einer 2-Scheiben-Verglasung bei einem Neubau oder einer anstehenden Sanierung schon nach etwa 5 Jahren.
3 Scheiben für besseren Wärmeschutz
Ein Haus verliert im Mittel 25 bis 30 % der Wärme über die Fenster, vor allem weil Glas deutlich schlechtere Wärmedämmwerte als Außenwände, Dach oder Kellerdecke hat.
Den derzeit besten Schutz vor Wärmeverlusten bieten Energiesparfenster mit 3-Scheiben-Verglasung. Durch sie geht bis zu 90 % weniger Wärme verloren als bei alten, einfachverglasten Fenstern. Der Wärmeverlust eines Fensters wird über den UW-Wert beschrieben und in Watt pro Quadratmeter und Grad Kelvin angegeben (W/m2 K). Je niedriger der UW-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung.
Neben der Kostenersparnis ist auch der Beitrag zum Klimaschutz beachtlich, weil der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) deutlich verringert werden kann: In einem typischen Einfamilienhaus mit einer Fensterfläche von 30 Quadratmetern entspricht die jährliche Einsparung des CO2-Ausstoßes durch Energiesparfenster mit 3-Scheiben-Verglasung gegenüber Fenstern mit unbeschichteter Isolierverglasung in etwa dem CO2-Ausstoß, den ein PKW mit einem Verbrauch von 5 Litern Diesel pro 100 Kilometer auf einer Strecke von 15.000 Kilometern verursacht.
Mehr Wohnkomfort
Die Qualität der Fenster hat einen bedeutenden Einfluss auf Wohnkomfort und Behaglichkeit. Im Winter sind die Glasflächen veralteter Fenster oder von Fenstern mit schlechter Wärmedämmung kalt und führen zu Zugluft, „Kältestrahlung“ und Tauwasserbildung.
Meist werden diese Komforteinbußen durch zusätzliches Heizen vermindert. Energiesparfenster mit 3-fach-Wärmedämmglas verhindern diese Nachteile von vornherein. Bei 3-fach-Wärmedämmglas sinkt die Oberflächentemperatur der raumseitigen Glasscheibe selbst bei strengem Frost nicht unter
17 °C und liegt somit nicht mehr als 2 bis 3 °C unter der Raumtemperatur.
Im Gegensatz zu älteren Fenstern sind moderne Fenster im geschlossenen Zustand luftdicht – unabhängig davon, ob sie zwei oder drei Scheiben haben. Ein ausreichender Luftaustausch ist jedoch Voraussetzung für Behaglichkeit und gesunde Wohnbedingungen. Um bei kalten Temperaturen nicht zu viel Wärme durch das Lüften zu verlieren, sollte quer- beziehungsweise stoßgelüftet werden. Bei weit geöffneten Fenstern ist die verbrauchte Raumluft in etwa 5 bis 10 Minuten vollständig gegen frische Außenluft ausgetauscht, ohne dass Wände und Böden zu stark auskühlen. Bei gut gedämmten und abgedichteten Häusern sollte eine Lüftungsanlage eingebaut werden, die einen kontinuierlichen Luftaustausch gewährleistet. Durch Wärmerückgewinnung bleibt teure Energie im Wohnraum und wird nicht ins Freie gelüftet.
Mit einem Luftfeuchtemesser (Hygrometer) kann man kontrollieren, ob ausreichend gelüftet wird. Zur Vermeidung von Schimmel sollte im Winter die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen nicht wesentlich über 40 % liegen. Bei höheren Werten sollte öfter gelüftet beziehungsweise die Lüftungsanlage besser eingestellt werden. Energiesparfenster mit 3-fach-Verglasung bieten Bauherren und Architekten mehr planerische Freiheit. Bei schlecht gedämmten Fenstern ist eine Heizung in der Nähe des Fensters – gewöhnlich unter der Fensterbank – nötig, um Zugluft und Tauwasser zu vermeiden. Bei Energiesparfenstern mit 3-fachVerglasung können die Heizkörper an anderen Stellen angebracht oder wie in Passivhäusern ganz weggelassen werden.
Darauf sollten Sie achten
Der UW-Wert sollte höchstens 0,9 W/m2K oder kleiner sein. Je niedriger der UW-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters. Einen möglichst niedrigen UW-Wert erreichen Fenster mit 3-Scheiben-Verglasung, wärmegedämmtem Fensterrahmen und Abstandhalter aus Edelstahl oder Kunststoff („Warme Kante") Der g-Wert sollte mindestens 0,5 oder größer sein. Der g-Wert beschreibt, wie viel Energie der auftreffenden Sonnenstrahlung durch das Glas ins Rauminnere gelangt (Gesamtenergiedurchlassgrad). Ein hoher g-Wert bedeutet hohe Wärmegewinne durch die eingestrahlte Sonnenenergie. Ein g-Wert von 0,55 sagt aus, dass 55 % der auf die Scheibe treffenden Sonnenenergie in den Raum dringen. Um Energiegewinne durch Sonnenstrahlung und andere mögliche Einsparungen möglichst weitgehend auszuschöpfen, sollte der Einbau von Energiesparfenster in ein energetisches Gesamtkonzept eingebunden sein.
Quelle: Bayrisches Landesamt für Umwelt 2012